Die Feuerwehr – in kaum einem Bereich habe ich in den letzten Monaten so viel Neues gelernt. Jeder kennt die Hof- und Hallenfeste, das Martinsfeuer, das Keller auspumpen in Hochwasserzeiten und Sensationseinsätze wie der Brand am Turm des neuen Schlosses oder Uriel.

Was man als Nicht-Angehörige der Feuerwehr vielleicht nicht weiß:

In der Verbandsgemeinde Diez rücken 23 Wehren – mit 550 Feuerwehrleuten und 160 Aktiven in der Jugendfeuerwehr – jedes Jahr zu 130 Einsätzen aus. Die größte Wehr ist die Feuerwehr Diez-Freiendiez mit ca. 100 Einsätzen.

Und das als Freiwillige Feuerwehr und zu 98 % im Ehrenamt. Es gibt eine hauptamtliche Stelle, der Gerätewart Herr Thorn. Und es gibt auf Seiten der Verwaltung 2 Mitarbeiter, die sich um die Belange der Feuerwehr kümmern. Alles andere wird komplett ehrenamtlich abgedeckt.

Die Ausbildung zum Feuerwehrmann/zur Feuerwehrfrau dauert inzwischen fast 2 Jahre und die etlichen Weiterbildungen zum Atemschutzgeräteträger, Funk, Maschinist, etc. sind neben den Übungen und Einsätzen so zeitintensiv, dass man für dieses Ehrenamt wirklich Leidenschaft mitbringen muss.

Liebe Feuerwehrleute, liebe Angehörige: Vielen Dank! Für Euren Einsatz gebühren Euch Respekt und Anerkennung! Die Bereitschaft, sich und sein Leben für die Mitmenschen in Gefahr zu bringen, ist unvorstellbar. Ich selbst war zum Glück noch nie auf Euren Einsatz angewiesen. Aber nach allem, was ich über Eure Arbeit erfahren durfte, gibt sie mir viel Sicherheit.

Umso wichtiger ist es, dass die VG Diez alles tut, um eure Arbeit zu unterstützen. Und das bedeutet, um euren Wehrleiter Marcus Grün zu zitieren:

„Es ist nichts einfacher, als einen Feuerwehrmann glücklich zu machen: Da muss die Technik und die Ausstattung passen und es muss Gehör geschenkt werden.“

Konkret geht es um folgende Ansätze:

1. In der technischen Ausstattung (Fahrzeug und persönliche Schutzkleidung) wurde in den letzten Jahren – vor allem dank des Einsatzes der 1. Beigeordneten Claudia Schäfer – viel getan. In schlimmem Zustand sei jedoch die Ausstattung einiger Gerätehäuser, die teilweise aus den 60er Jahren stammen. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf. Wieso? Weil es teilweise immer noch keine Duschen in den Gerätehäusern gibt und weil sich manche Feuerwehrleute in den Garagen umziehen, während der Motor der Feuerwehrautos schon gestartet wird. Außerdem passen die modernen Feuerwehrautos vielfach nicht mehr in die Feuerwehrgerätehäuser. Ein Umbau der Feuerwehrgerätehäuser geht nicht von heute auf morgen, aber hier bedarf es eines Gesamtkonzepts, eines beherzten Angehens und einer guten Zusammenarbeit zwischen VG Rat, Bauabteilung und Feuerwehr. Nie wieder darf ein Feuerwehrgerätehaus für 20 Jahre diskutiert werden, wie zuletzt in Birlenbach.

2. Ein Gerätewart kann 23 Feuerwehrhäuser mit 50 Autos bei 550 Aktiven nicht stemmen. Hier bedarf es personeller Unterstützung.

3. Ehrenamtliche motivieren: Zum einen durch eine gute Ausstattung, zum anderen könne man über die Aufwandsentschädigung für Mandatsträger nachdenken. Da befindet sich die VG Diez am unteren Ende der Spanne, die laut Gesetzgeber möglich wäre. Die Aufwandsentschädigung steht in keinem Verhältnis zum Einsatz. Das soll sie auch gar nicht, dafür sei es ja ein Ehrenamt. Aber am unteren Ende des Möglichen entschädigt zu werden, ist kein Zeichen von Wertschätzung.

Ich kann Euch, liebe Feuerwehr, nicht versprechen, dass ich dies als Bürgermeisterin alles umsetzen kann. Das wären hohle Phrasen. Aber ich versichere Euch, dass ich die Punkte mitnehme, mit der 1. Beigeordneten, den Mitarbeiter/innen und dem VG-Rat diskutiere, Euch immer wieder Gehör schenke und Eure Arbeit respektiere.

Wir brauchen Euch nämlich!

Zur Brandbekämpfung, aber auch für die gestiegenen Anforderungen der Feuerwehr:

-​ Für Waldbrände

-​ Bei Hochwasser

-​ Bei möglichen Stromausfällen und Blackouts

-​ Für alle Krisen, das habt ihr auch im unermüdlichen Einsatz im Ahrtal gezeigt

„Nach uns kommt niemand mehr“ – lieber Marcus Grün, da haben Sie recht! Und deshalb ist es umso wichtiger, dass die Feuerwehr auch für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet und motiviert ist.

Danke für Euren Einsatz und Gut Schlauch!

Eure

Maren Busch

PS: Die Feuerwehr sucht immer motivierten Nachwuchs, sei es in der Jugend oder in der Einsatzabteilung. Auch Frauen sind hier gerne gesehen! Und für wen das nichts ist: Meine (Förder-)Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr tut nicht weh und kostet gerade einmal 12 € im Jahr. Zeigt doch Eurer Feuerwehr Euren Respekt und Eure Dankbarkeit.