Aull – zentral und idyllisch

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Aull liegt wunderbar idyllisch an der Lahn. Bootsanleger, Wiesen – alles, was das Herz begehrt. Daher kommt wohl auch der Name des Dorfes: von Au (Wiese) und Wile (Waldbach).

Doch die Lahn kann auch tückisch sein. Der Normalpegel liegt bei 1,37m – der höchste Hochwasserpegel lag bei 7,95 m. Doch die Auller wissen mit Herausforderungen umzugehen.

Schon 1284 wurde die Auller Burg, eine ehemalige Wasserburg, das erste Mal erwähnt. Sie ist eine der wenigen Fachwerk-Burgen. 1564 gab es den „Diezer Vergleich“, diesen gewann der Fürst von Nassau-Dillenburg gegen den Erzbischof von Trier und eine der ersten Amtshandlungen war die Reformation des Ortes. Der nächste große Einschnitt war der 30-jährige Krieg. Hier wurde der Ort fast vollständig zerstört. Von 40 Häusern waren nur noch 6 bewohnbar. Aber wie gesagt: In Aull lässt man sich nicht unterkriegen. Heute zählt der Ort 413 Einwohner/-innen.

Und die wissen das Leben zu nehmen, wie es ist. 125 Jahre Turnverein zeigen schon, wie agil und beweglich der Ort ist. Sie haben ca. 70 Ehrenmitglieder, also Turner/-innen, die über 50 Jahre im Verein sind. Aber auch die Kleinsten sind weiterhin fleißig, was mich als ehemalige Turntrainierin besonders freut. Und dass es im Kinderturnen männliche Übungsleiter gibt, ist eine wahre Seltenheit.

Bei der Fastnacht lassen es die Auller richtig krachen, sodass die Party in der gesamten Region bekannt ist und viele Besucher/-innen anzieht. Auch der Frauenchor ist äußerst aktiv und hat sich auch von der Pandemie nicht unterkriegen lassen. Proben im Freien mit Abstand und später dann sogar ein Minikonzert – man merkt immer wieder: in Aull werden Herausforderungen angenommen.

Wussten Sie, dass die Auller Burg heute im Privatbesitz ist? Innen findet man noch viele mittelalterliche Spuren und eine wunderschöne Treppe, mit einem Handlauf, der bis 8,30m in den zweiten Speicher geht.

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