Balduinstein – Tradition feiern, Zukunft leben

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…von illegalen Bauten, idyllischer Landschaft und einer Schrecksekunde im Gottesdienst

Balduinstein ist von allem etwas: Tradition, Natur & gute Verkehrsanbindung (Bahnhof, Fahrrad- & Wanderwege). Das alles gepaart mit viel Ruhe und doch: ein Dorf, das weiß, wie man Feste feiert.

2019 wurde das 700-jährige Jubiläum mit viel Bürgerengagement und tollen Events ausgiebig zelebriert: Von der Silvesterparty über eine Oldtimer-Show bis zum Mittelaltermarkt war alles dabei. Und als einziges katholisches Dorf in der Region wurde dies sogar nicht nur mit einem Bischof gefeiert, sondern gleich mit Zweien: mit Dr. Bischof Bätzig und mit dem Bischof von Trier. Warum das? Ganz einfach: Er ist der Nachfolger von Balduin von Trier, der die Burg 1319 gebaut hat und das, sagen wir mal, eher illegal, denn die Landeigentümer der Schaumburg kamen von einem Kreuzzug zurück und da stand auf einmal die Burg auf ihrem Grundstück. Das Problem wurde wohl mit Alkohol gelöst.

Aber Balduinstein hat nicht nur ein Schloss und eine Burg – zugegeben eher eine Ruine – sondern auch den Portturm, mitten zwischen Häusern erbaut.

Auch die Gegenwart zeigt sich vielseitig für das 600-Einwohnerdorf: Kindergarten, Gastronomie, Bus- und Bahnanbindung und die gerade neu gestalteten Lahnanlagen sorgen für eine hohe Lebensqualität. Die gesamte Straßenbeleuchtung wird bald auf LED umgestellt, eine QR-Code-Führung durch den Ort wird gerade umgesetzt und eine Fahrradladesäule am Dorfplatz wird angeschlossen.

Kirmes wird hier, wie in den meisten Ortschaften unserer Verbandsgemeinde, zelebriert. Dabei spielen Brauchtümer in Balduinstein eine sehr große Rolle. Beim Gottesdienst erschien die Kirmesgesellschaft mit Zylindern und langen Kleidern und, ganz abgesehen von der modischen Präsenz, wird in diesem Gottesdienst, trotz Kirmes keiner ein Nickerchen machen, denn zumindest bei mir haben die Böllerschüsse für Herzklopfen gesorgt.

Nicht nur für die Einheimischen wird in Balduinstein viel getan, sondern auch für die Touristen, die für eine Fahrrad-, Kanu- oder Wandertour nach Balduinstein kommen. Es gibt sogar einen ausgezeichneten „Premiumwanderweg“. Insgesamt ist Balduinstein einfach idyllisch, ruhig und sehr schön gelegen.

Wahrscheinlich ist es genau diese Atmosphäre, die die berühmteste Person des Ortes schon seit vielen Jahren mit Balduinstein verbindet: die Avatara Mutter Meera.

Übrigens: 1990 war die damalige Gemeinde Schaumburg mit sieben Einwohnern die kleinste Gemeinde in Rheinland-Pfalz. 1991 erfolgte dann der Zusammenschluss der Gemeinde Schaumburg, mit zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zwei Einwohnern, mit der Gemeinde Balduinstein.